Was ist Burn-Out?
Kennen Sie das? Sie wissen gar nicht mehr wann sie das letzte Mal pünktlich aus dem Büro gekommen sind. Sie schlafen schlecht, weil sie ständig an die Arbeit denken müssen. Sie verbringen kaum noch Zeit mit Ihrer Familie und ihren Freunden. Und Hobbys? Dafür haben sie erst recht keine Zeit mehr. Anstatt sich in ihrer Freizeit zu erholen, denken sie dauernd an ihre Arbeit. Sie sind gereizt, gehetzt, ausgebrannt.
Kommt ihnen das bekannt vor? Seien Sie achtsam: mit diesen Symptomen befinden sie sich möglicherweise auf dem direkten Weg zu einem Burn-out.
Burn-out oder Burnout ist ein Sammelbegriff, der in den 1970er Jahren in den USA populär geworden ist. Er vereint viele mögliche Ursachen und Dutzende von Symptomen. Es ist eine Beschreibung von persönlichen Krisen als Folge von langfristigen Belastungen. Meist ist eine berufliche Belastung gemeint, es kann aber auch emotionale, soziale, geistige oder körperliche Überanstrengung sein.
Nicht jeder, der im Beruf gefordert ist, reagiert automatisch mit einem Burn-out.
Hier sind 3 Leitsymptome, die Betroffene und Angehörige hellhörig machen sollten:
Erschöpfung
Die betroffene Person ist dauerhaft psychisch und körperlich erschöpft. Dies kann sich durch ständige Niedergeschlagenheit, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Angstzustände oder ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit äußern. Körperliche Reaktionen können Tinitus, Hörsturz, Schwindelgefühl, Schmerzen im Brustbereich oder Herzbeschwerden sein.
Persönlichkeitsveränderung
Oft merken die Betroffenen es selber nicht: ein ansonsten gut gelaunter Mensch ist reizbar, griesgrämig, hat den Spaß an der Arbeit und an vielen anderen Dingen verloren. Alles wird zur Quälerei. Der Betroffene zieht sich zurück oder er reagiert gereizt, zynisch und sarkastisch.
Verminderter Arbeitsleistung
Der oder die Betroffene hat das Gefühl die Arbeit nicht zu schaffen. Das ist dann auch oft der Fall: weniger Energie, weniger Konzentration, weniger Kreativität, weniger Kompetenz. Der Betroffene beginnt zu arbeiten, aber das Ergebnis wird nicht besser.
Ein Burn-out kann jeden treffen, egal ob oder in welchem Beruf er arbeitet. Es ist keine Manager-Krankheit und betrifft nicht nur Führungspersönlichkeiten.
Wird der Stresslevel auf Dauer als zu hoch erlebt, reagiert die Psyche und der Körper mit den genannten Symptomen. Deshalb ist es wichtig, dass sie auf ihren Körper hören. Wenn ihnen die Arbeit wichtiger ist als ihr eigenes Wohlergehen, sollten Sie handeln.
Schauen sie genau hin was sie belastet: Ist es vorübergehend oder von Dauer? Sind die Erwartungen die an sie gestellt werden realistisch oder unerfüllbar? Fordert ihr Vorgesetzter oder ihr Chef das von ihnen oder haben sie selber einen zu hohen Anspruch an sich und ihre Arbeit?
Suchen sie das Gespräch mit Menschen, denen sie sich anvertrauen können. Freunde, Familie, Kollegen, Betriebsrat, es kann unter Umständen auch der direkte Vorgesetzte oder ihr Arbeitgeber sein, denn ihr Chef sollte daran interessiert sein, dass ihre Arbeitsleistung langfristig erhalten bleibt.
Setzen sie für sich klare Grenzen: in den wenigsten Fällen müssen sie wirklich rund um die Uhr erreichbar sein. Ihre Freizeit sollte kein Kalender für Bereitschaftsdienst sein.
Schaffen sie sich einen Ausgleich. Tun sie etwas was ihnen Spaß macht und Freude bereitet.
Das reicht nicht? Das funktioniert nicht? Irgendetwas in ihnen sagt „das darf ich nicht“, „ich muss das schaffen“ oder „es geht doch nicht anders“?
Lassen sie sich helfen! Möglicherweise läuft in ihrem Unterbewusstsein ein Programm, das ihnen sagt, dass sie immer fleißig sein müssen, dass sie sich nicht ausruhen dürfen so lange noch irgendetwas zu tun ist, dass sie nichts wert sind wenn sie nichts schaffen. Vielleicht geht es sogar soweit, dass sie glauben, alle anderen und alles andere ist wichtiger als sie und sie dürfen sich erst um sich kümmern wenn alles erledigt ist.
Ich schaue mit ihnen auf ihre Situation und auf ihre Lebensgeschichte und wir suchen nach solchen Glaubenssätzen und unterbewussten Programmen. Wir suchen nach den Ursachen, trainieren ihre Aufmerksamkeit und ihren Umgang mit sich selbst. So erkennen sie die Möglichkeiten, die Weichen für ihr eigenes Denken und Empfinden neu zu stellen, damit sie dauerhaft zu einer selbstbestimmten Einstellung zu sich selbst und ihrer Umwelt gelangen.